Als ich das Cover von "Foutah Djallon - Eine kulinarische Reise durch Westafrika" von Mamadou Oury Balde, Eva Behringer und Carla Behringer sah, war ich zuerst etwas irritiert. Ist das wirklich ein Kochbuch? Knatschgelb? Ohne Rezeptbild? Aber gerade diese außergewöhnliche Aufmachung hatte mich letztendlich richtig neugierig gemacht, und ich musste einfach hineinblättern.
Köstliche und teils eher unbekannte Zutaten
Schon die ersten Seiten zogen mich gleich in eine fantastische Kochwelt Westafrikas. Ich sag´s euch: Die Fotos sind gigantisch! Allein beim Anblick der Gerichte läuft mir jedes Mal das Wasser im Mund zusammen. Und die Rezepte sind nicht nur oberlecker, sondern liegen auch noch voll im Trend, weil sie etwas Besonderes sind und viel spezielles Gemüse enthalten. Charakteristische Zutaten wie beispielsweise Tamarinde, Maniok, Fonio-Hirse, Wurzel der Taro-Pflanze, Habaneros, Ogbono oder Mangokerne haben hier das kulinarische Sagen.
Übrigens: Die speziellen Zutaten holst du dir am besten im Asia-Laden oder Afro-Shop. Einiges kannst du dir auch in Supermärkten besorgen.
Du musst sofort ran an den Kochtopf, Toni sagte ich mir. Und so probierte ich einige Rezepte aus, die mich besonders anlachten. Und wir zu Hause in Stuttgart wissen nun: Es schmeckt köstlich nach Westafrika, und jedes Rezept hat etwas sehr Authentisches.
So lecker kocht Westafrika - ich bin begeistert
Das Kochbuch wandert kulinarisch durch die westafrikanischen Staaten. Auf den Tisch kommt beispielsweise "Red Red", ein typisches Gericht aus Ghana. Das sind Schwarzaugenbohnen in ganz toller Tomatensauce. Oder es wird Zander in traditioneller Zwiebelsauce (Yassa) aus dem Senegal serviert. Köstlich!
Sehr fein ist auch das Guineische Maffè Tiga mit Kochbananen, Maniok, Süßkartoffeln, Erdnusssauce und Kokosmilch. Wenn man möchte, kann man dazu auch Fleisch oder Fisch reichen.
neben vielen mächtigen Gerichten findest du aber auch Leichtes wie Garnelen-Melonen-Spieße und zahlreiche vegetarische und vegane Gerichte wie Fonio-Salat mit Papaya, Avocado und Gurke.
Was ich stark finde ist, dass das Kochbuch alle Seiten der westafrikanischen Küche zeigt: Streetfood, Snacks, Suppen, Hauptgerichte, Fisch, Meeresfrüchte, Salate, Beilagen und Dips. Auch Süßes wie Shuku Shuku, ein nigerianisches Kokosgebäck und grandiose Heiß- und Kaltgetränke, beispielsweise Milchshake mit Affenbrotbaumfrucht.
Wer hinter dem Kochbuch steckt
Zusammen mit Eva Behringer und Carla Behringer hat Mamadou Balde (gebürtig aus Guinea/Foutah Djallon, lebt heute in Hamburg) an den Rezepten seiner Mutter getüftelt. Zu dritt haben sie gekocht, manche westafrikanischen Gerichte auch neu kreiert und interpretiert. So ist "Foutah Djallon - Eine kulinarische Reise durch Westafrika" entstanden. Ein Kochbuch mit 77 traditionellen westafrikanischen Familienrezepten aus Benin, Burkina-Faso, Elfenbeinküste, Gambia, Ghana, Guinea-Bissau, Liberia, Niger, Nigeria, Senegal, Sierra Leone & Togo.
Foutah Djallon ist mehr als nur ein Kochbuch. Spannende Einblicke in das Leben und in die Kultur Westafrikas runden die kulinarische Entdeckungsreise ab. Atemberaubende Reisefotos aus Guinea, ein Glossar zu en exotischen Zutaten wie Kochbananen, Baobab, Maniok- und Tarowurzeln sowie wunderschöne Anekdoten aus Westafrika gibt´s noch dazu.
Und zu jedem Hauptgericht haben der Autor und die beiden Autorinnen einen musikalischen Tipp parat. Mit den Klängen Westafrikas bekomme ich noch mehr Lust zu kochen. Das Buch fängt auf jeder Seite die Stimmung dieser ganz besonderen Region ein. Und genau das steckt auch hinter dem Namen. Foutah Djallon ist ein unberührtes Bergland im Westen von Guinea.
Traditionelle Gerichte werden zum Foodtrend
Das Kochbuch hat mich begeistert, weil es auch eines meiner Lieblingsthemen aufgreift - und zwar Streetfood und Snacks zum Beispiel Puff-Puff (frittierte Hefeteigbällchen) mit Habanero-Dip und Kochbananen-Burger mit Mais und Avocado. Und es gibt auch Gerichte, die das Thema Foodtrend sehr gut widerspiegeln. Mein Favorit ist ganz klar: Süßkartoffel Curly fries mit scharfer Sauce.
Diese Buch steht eindeutig für kulinarische Trends. Es geht auf die Sehnsüchte, Wünsche und Bedürfnisse in einem Kulturkreis (Westafrika) ein. Und es öffnet dem Leser und der Leserin Anknüpfungspunkte für die Werte und Identifikation in unserem Konsumverhalten.
Foutah Djallon hat auf jeden Fall einen Stammplatz in meiner Küche bekommen, und immer wieder probiere ich weitere Rezepte aus. Wer gerne experimentiert, dem wird´s mit diesem Kochbuch garantiert nicht langweilig. Was ich auch toll finde ist, dass man viele vegetarische Rezepten einfach auch mit Fleisch oder Fisch ergänzen kann, ohne dass sie ihren Zauber verlieren. Manche Rezepte sind recht mächtig, weil sie Erdnusssauce oder Frittiertes enthalten. Daher reichen kleine Portionen - das als Tipp nebenbei.
Das Kochbuch kann ich allen empfehlen, die gerne mit außergewöhnlichen Zutaten kochen. Aber schaut selbst mal rein ins Buch. ich freue mich auf jeden Kommentar!
Es grüßt euch Toni,
Tonistrendlupe, der Foodblog aus Stuttgart
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